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Halbzylinder

Klaxon

Was ist ein Halbzylinder? Ein Halbzylinder, auch Lincoln genannt, ist wie der gewöhnliche Zylinder ein steifer Filzhut mit zylindrischem Kopf und einer steifen Krempe. Vom herkömmlichen Zylinder unterscheidet er sich lediglich durch seine halbe Höhe. Der Halbzylinder ist im Gegensatz zum klassisch schwarzen Zylinder hauptsächlich in braunen oder grünen Farben zu finden. Außerdem ist der Halbzylinder der Vorreiter des heute bekannten Pork Pies, da er über dieselbe Tellerbeule verfügt.

Um 1820 etablierte sich der Zylinder als Hut des Bürgertums und wurde auch Teil diverser Berufsbekleidungen, wie z. B. des Schornsteinfegers oder des Kutschers. Hierbei diente der Zylinder hauptsächlich zum Schutz und bot zusätzlich die Möglichkeit, kleinere Gebrauchsgegenstände unter dem Hut zu transportieren. Da die hohen Zylinder in manchen Situationen und zu verschiedenen Anlässen eher unpraktisch und unhandlich waren, wurde einige Zeit später der Chapeau Claque erfunden, der eine zusammenklappbare Version des normalen Zylinders war. Gerade beim Reiten durch Wälder verloren die Reiter oft ihre hohen Hüte, da sie gegen tiefhängende Äste stießen. Aus diesem Grund entwickelte man den Halbzylinder, der nur noch halb so hoch war wie der gewöhnliche Zylinder. Dieser Halbzylinder erlangte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch in den USA unter der Präsidentschaft von Abraham Lincoln große Bedeutung, weswegen die spezielle Zylindervariante bis heute auch den Spitznamen „Lincoln“ trägt.

Bei Zylindern handelt es sich um in der Regel sehr edle Hüte, die heutzutage meistens nur noch zu sehr festlichen, besonderen Anlässen getragen werden, wobei sie meist mit einem förmlichen Frack oder Cutaway kombiniert werden. Auch im Reitsport findet der Zylinder in heutiger Zeit noch Verwendung.